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Internationaler Studienkongress in Venedig

Internationaler Studienkongress in Venedig

Im Kontext der Feierlichkeiten im Jubeljahr des hl. Laurentius anlässlich des 400sten Todestages des hl. Kapuziners (Rundbrief des Generalministers Br. Mauro Jöhri, 21. Juli 2018) wurde in Venedig vom 17. - 19. Oktober 2019 der internationale Studienkongress mit dem Titel „Heiliger Laurentius von Brindisi, Doctor apostolicus, in Europa zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert“ abgehalten.

Der junge Laurentius hatte in Venedig die Kapuziner kennen gelernt und daraufhin beschlossen in den Orden einzutreten. In Venedig hat er verschiedene Phasen seines Lebens erlebt. An diesem historischen Ort wurden die zahlreichen Referenten und Teilnehmer gastlich aufgenommen. Sie konnten die einzigartige und suggestive Schönheit des klösterlichen Komplexes auf sich wirken lassen. Dazu gehörten der kleine ursprüngliche Bau (um 1540), der viel grössere Bau (um 1595), dann der Tempel des Allerheiligsten Erlösers (erbaut von der Regierung der Serenissima Repubblica als Dank für die Befreiung von der Pest, eingeweiht 1592), die Bibliothek, die Kreuzgänge, der Garten und die zauberhafte Lagune.

Das wissenschaftliche Komitee des Kongresses setzte sich aus folgenden Kapuzinern zusammen: Br. Gabriele Ingeneri, ehemaliges Mitglied des Historischen Instituts in Rom und heute Direktor der Provinzbibliothek der Kapuziner von Trient, Br. Vincenzo Criscuolo, Generalrelator der Kongregation für die Heiligsprechungen, bekannt für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Geschichte, und Br. Alessandro Carollo, zur Zeit Präfekt des interprovinziellen  theologischen Studiums „Laurentianum“ in Venedig.

Der Kongress war sehr gut besucht: zwanzig Referenten aus Italien und aus Europa, Gäste mit hervorragendem Ruf, wie der Patriarch von Venedig, Bischof Francesco Moraglia, der Botschafter Ungarns beim Hl. Stuhl, Herr Eduard Habsburg-Lothringen (Nachkomme der Habsburger Kaiser Familie, die häufige,  freundschaftliche Kontakte mit dem Heiligen aus Brindisi pflegte), der Provinzialminister von Venedig Br. Roberto Tadiello und der Generalrat Br. Francesco Neri in Vertretung des Generalministers, Br. Roberto Genuin, dem die Teilnahme nicht möglich war, alle Minister der Konferenz der Kapuziner Italiens (CIMPCap), die sich für ihre jährliche Versammlung in Venedig getroffen hatten; die Studenten des Theologischen Studiums mit ihren Dozenten, die jungen Brüder vom interprovinziellen Postulat von Lendinara (Rovigo), begleitet von ihren Ausbildnern, zahlreiche Brüder Kapuziner und darüber hinaus Gelehrte und interessierte Laien aus ganz Italien. Für jeden Tag des Kongresses haben sich mehr als hundert Personen eingeschrieben; die meisten von ihnen wurden in den Zimmern des Klosters Allerheiligster Erlöser beherbergt.

Die einzelnen Beiträge wurden wegen ihres hohen wissenschaftlichen Niveaus sehr geschätzt. Sie brachten die verschiedenen Bereiche des Lebens und der Heiligkeit des Laurentius von Brindisi zur Sprache. Zunächst wurde ein historischer und religiöser Überblick über das Zeitalter der katholischen und protestantischen Reform gegeben, verschiedene Vorträge vertieften einerseits die Kontakte des Heiligen aus Brindisi mit den Christen und Hebräern, andererseits die Kontakte mit den regierenden Königsreichen dieser Zeit.   Besondere Aufmerksamkeit wurde der Verbreitung des Kapuzinerordens jenseits der Alpen geschenkt und herausgearbeitet, wie sich der Hl. Laurentius von Brindisi für sie engagierte, besonders in Österreich und Böhmen. Es wurde abgehoben auf seine Art und Weise zu leiten, auf seine Aktivitäten als Prediger und als Kontroverstheologe sowie auf seinen Einfluss auf die Volksfrömmigkeit, besonders in Spanien. Vertiefte theologische Darlegungen widmeten sich einigen seiner wichtigsten theologischen Werke: das Mariale (seine Predigten mit mariologischem Hintergrund), die Explanatio in Genesim (Kommentar der ersten elf Kapitel der Genesis, ausgehend vom hebräischen, griechischen und lateinischen Text und unter Berücksichtigung der rabbinischen Tradition) und ein merkwürdiges Werk aus jungen Jahren über die symbolische Bedeutung der biblischen Zahlen, Von den lieblichen Zahlen. Der Kongress schloss mit einem Überblick über den Heiligsprechungsprozess und die Ikonographie des Heiligen.

Dank der Beiträge der Wissenschaftler konnte ein dreidimensionales Bild des heiligen Kirchenlehrers entworfen werden, wichtig, aber über den Kreis der akademischen Interessenten wenig bekannt: ein aufmerksamer Kenner der alten Sprachen (hebräisch, griechisch, aramäisch), Prediger in den Hauptstädten Europas, in den alten Sprachen  Lateinisch, Italienisch und Deutsch Mann mit einem vorzüglichen Gedächtnis, Prediger und Exeget, Theologe und fruchtbarer Schriftsteller. Die gesammelten Werke in 27 Bänden wurden von 1938 bis 1956 im Hinblick auf die Erhebung zum Kirchenlehrer von den Kapuzinern der Provinz Venedig herausgegeben. Er war ein Mann der Ordensleitung (Provinzial und Kommissar in verschiedenen italienischen und europäischen Provinzen, Minister und Generaldefinitor). Diplomat und Botschafter, Verteidiger der Armen, Mystiker der Eucharistie, Pilger auf den Strassen Europas und, vor allem, ein demütiger Bruder, ein Sohn des hl. Franziskus von Assisi. Der hl. Laurentius ist für die Kirche und die Welt von heute ein hervorragender Zeuge für die Vitalität des Kapuzinercharismas.

Eine Bereicherung für den Kongress brachten weitere Initiativen, die das Organisationskomitee vorbereitet hatte: Führung durch den Konvent und durch die Kirche, Ausstellung über den hl. Laurentius mit einer Auswahl seiner Manuskripte (das Mariale, die Explanatio in Genesim) und anderer Objekte aus seinem Besitz sowie ein Konzert mit religiöser Musik und religiösen Gesängen, unter anderem mit Musik der Komponisten Claudio Monteverdi und Girolamo Frescobaldi; es kamen auch zur Aufführung zwei dem Laurentius gewidmete Hymnen, Text von Br. Fedele da Zara und Musik von Br. Mariano Miolli, beide Kapuziner.

Am Ende des Kongresses konnte Br. Gabriel Ingegneri im Namen des wissenschaftlichen Komitees die aufrichtige Dankbarkeit der Teilnehmer entgegennehmen. Die Akten des Kongresses werden sehr bald publiziert werden. Auf diese Weise kann den Beiträgen der Wissenschaftler eine möglichst weite Verbreitung ihrer Beiträge gesichert werden.

fr. Alessandro Carollo OFMCap

Video

Vollständige Fotogallerien über den Kongress

Internationale Studienkongress in Venedig, 17. - 19. Oktober 2019  

Grussworte

  • Br. Roberto Tadiello, Provinzialminister der Provinz Venedig
  • Br. Francesco Neri, Generalrat
  • Bischof Francesco Moraglia, Patriarch von Venedig
  • Herr Eduard Habsburg-Lothringen, Botschafter Ungarns beim hl. Stuhl
  • Br. Gianfranco Palmisani, Präsident der CIMPCap

Relazioni

  • S.E. Mons. Sergio Pagano, Archivio Segreto Vaticano: La Chiesa cattolica romana e le divisioni religiose in Europa tra Cinque e Seicento
  • Paolo Broggio, Università Roma3 (Roma): Impero, Francia, Spagna e Penisola Italiana tra Cinque e Seicento: situazione politica.
  • Adelisa Malena, Università Ca’ Foscari (Venezia), San Lorenzo da Brindisi e gli Ebrei.
  • Gabriele Ingegneri, Biblioteca Provinciale dei Cappuccini (Trento), L’Ordine cappuccino e la Provincia di Venezia; l’espansione cappuccina in Austria e Boemia.
  • Tomáš Černušák, Archivio regionale moravo Brno / Istituto storico dell’Accademia delle scienze delle Rep. Ceca, San Lorenzo da Brindisi e la controriforma in Boemia.
  • Bernard Dompnier, Università di Clermont-Ferrand, «La somma prudenza ed equità del suo governo». San Lorenzo da Brindisi “prelato”.
  • Michele Cassese, Università di Trieste, San Lorenzo da Brindisi e l’opposizione alla riforma luterana. La controversia con Policarpo Leyser.
  • Gerhard Immler, Archivio Centrale di Stato di Monaco di Baviera, San Lorenzo da Brindisi e il duca Massimiliano I di Baviera.
  • José Ángel Echeverría, Università di Vitoria, San Lorenzo e la monarchia spagnola.
  • Jean-Louis Ska, Pontificio Istituto Biblico, San Lorenzo da Brindisi biblista, l’Explanatio in Genesim.
  • Stefania Nanni, Università La Sapienza (Roma), La predicazione di san Lorenzo da Brindisi.
  • Gino Alberto Faccioli, Vicenza, L’immagine teologica di Maria nell’omiletica di san Lorenzo da Brindisi. Tra Scrittura e devozione.
  • Domenico Gobbi, Trento, L’opuscolo De numeris amorosis di san Lorenzo da Brindisi.
  • Valentí Serra, Ateneo Universitario San Paciá (Barcellona), San Lorenzo da Brindisi e il suo significato per la Spagna.
  • Vincenzo Criscuolo, Congregazione delle Cause dei santi, Il processo di canonizzazione di san Lorenzo da Brindisi e la proclamazione a dottore della Chiesa.
  • Francesco Trentini, Università Ca’ Foscari (Venezia), San Lorenzo da Brindisi nell’iconografia.

Letzte Änderung am Sonntag, 03 November 2019 06:38
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