Ordo Fratrum Minorum Capuccinorum IT

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updated 11:54 AM UTC, Mar 20, 2024

Neuerscheinungen an Büchern

Neue Bücher

Herbst 2021

Novita librarie

Wir stellen hier die neuen Bücher des Historischen Instituts der Kapuziner vom Herbst 2021 vor.

Acta Ordinis. Tabulae capitulorum generalium Fratrum Minorum Capuccinorum, II: 1625-1671, a cura di Vincenzo Criscuolo (Monumenta Historica Ordinis Minorum Capuccinorum, 42). Roma 2021, 24 cm., 607 p., ill. ISBN 978-88-99702-22-9

COPERTINA MHOMC 42

Dieser Band gibt das Manuskript AG 2 wieder, das im Generalarchiv des Ordens aufbewahrt wird: Es handelt sich um den 2. Band der Acta Ordinis, der die Akten von acht Generalkapiteln enthält, nämlich jene von 1625, 1633, 1637, 1643, 1650, 1656, 1662 und 1667 (im vorausgehenden ersten Band wurden die Kapitel von 1529 bis 1618 abgehandelt). Diese Kapitel, die gewöhnlich etwa einen Monat dauerten und an denen etwa 140 Kapitulare teilnahmen, waren hauptsächlich Wahlkapitel. Es wurden aber auch im Orden auftauchende Probleme diskutiert und gelöst, Zweifel bezüglich der Beobachtung der Regel und der Konstitutionen geklärt, und allgemein verschiedene Aspekte des Lebens der Brüder innerhalb und außerhalb der Klostermauern behandelt. Waren bei den ersten Kapiteln die Diskussionen immer im Plenum gemeinsam, so bildete man ab 1656 acht Kommissionen, denen die Behandlung und Lösung besonderer Probleme anvertraut war.

In diesen Jahren, von 1625 bis 1667, erlebte der Kapuzinerorden ein beständiges Wachstum, sowohl an Brüdern wie an Ausbreitung: waren es beim Generalkapitel 1625 1.192 Kapuzinerklöster mit 16.967 Brüdern, zählte man 42 Jahre später, auf dem Generalkapitel des Jahres 1667, 1.509 Klöster mit 24.764 Brüdern. Solch zahlenmäßiges Wachstum brachte das Entstehen neuer Provinzen mit sich, mit Problemen, die mit der Verteilung  der Konvente und der Brüder verbunden waren, ebenso auch mit der Zuweisung von neuen Aufgaben, der Abgrenzung des Provinzgebietes sowie der Zonen, in denen gebettelt werden durfte. Stark zugenommen hat auch die missionarische Aktivität, die von Kapuzinern in diesen Jahren nicht nur in Europa (gewöhnlich unter Anglikanern, Calvinisten und Lutheranern) unternommen wurde, sondern auch in Afrika (Ägypten, Äthiopien, Kongo, Angola, Benin), Asien (Türkei, Georgien, Kurdistan, Mesopotamien) sowie in den beiden Amerika (Canada, Brasilien).

Ein Kennzeichen der kapuzinischen Generalkapitel ist die Abfassung von besonderen “Verordnungen” (Ordinationes), wahre legislative Eingriffe, die das Gemeinschaftsgebet betreffen, die Regelobservanz, die Bewahrung eines armen und strengen Lebensstils, die spirituelle und kulturelle Ausbildung der Jungen, die zentrale Leitung wie auch jene der Provinzen und der Konvente, das Leben und Wirken der Prediger, das Drucken von Büchern und die Präzedenz unter den Brüdern. Es fehlt nicht an besonderen normativen Eingriffen wie dem Verbot, den Exorzismus zu praktizieren, in den Zellen zu essen und sie mit dem Schlüssel abzuschließen, wie auch das Verbot zu rauchen oder Tabak zu gebrauchen, ohne dass er eigens vom Arzt verschrieben wurde.

Fonte: http://www.istcap.org/component/k2/mhomc-42.html

Während das oben vorgestellte Buch auf Italienisch geschrieben ist, ist BICI deutsch noch mehr der Ort, auf Deutsch geschriebene Bücher hinzuweisen, zumal wenn sie Kapuziner oder Kapuzinerinnen betreffen.

Susanne Ernst (Hg./Ed.), Maria Angela Astorch (1592-1665). Leben und Schriften der Seligen. (Vena vivida – Lebendige Quelle. Texte zu Klara von Assisi und ihrer Bewegung, V). Münster, Fachstelle Franziskanische Forschung (FFF); Norderstedt, Books on Demand, 2021. 21 cm, 314 p. ISBN 9783754308158

Die im Mai 1983 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochene Klarisse Kapuzinerin aus Barcelona ist im deutschsprachigen Raum kaum bekannt. Sie gehört zum ersten Konvent der Kapuziner-Klarissen in Spanien, die sich von Barcelona aus rasch verbreiteten. An der Ausbreitung half Sr. Angela eifrig mit: Nach zehn Jahren in Barcelona zog sie mit fünf Schwestern nach Saragossa, wo sie neun Jahre lang die Novizinnen formte, dann die Jung-Professen. Mit 34 Jahren nahm sie die Wahl zur Äbtissin an. Noch einmal spürte sie den Ruf zur Neugründung: an Pfingsten 1645 zog sie mit vier Schwestern weiter südlich nach Murcia, wo sie das Kloster „Zum hl. Altarsakrament“ gründete und wiederum Äbtissin wurde. 1661 dankte sie ab, weil sie an Demenz litt. Sie wurde fast wie ein Kind. Was sie noch auswendig konnte, waren Hymnen und Lieder. Mit dem Pange lingua gloriosi schied sie am Mittag, den 2. Dezember 1665 friedlich dahin.

Angela Astorch war frühreif und wollte schon mit sieben Jahren zu ihrer älteren Schwester Isabell ins Kloster. Mit elf Jahren wurde sie 1603 endlich angenommen. Mitgenommen ins Kloster hat sie die sechs Bände des Breviers, die sie nun bis zum Tod begleiten. Dass sie so gut Latein konnte, hielt sie für eine eingegossene Gnade. Sie lebte aus dem Stundengebet und der Eucharistiefeier und sah darin das ganze Leben Jesu gegenwärtig. Der Papst nannte sie bei der Seligsprechung eine „Mystikerin des Breviers“. Als solche ist sie Ansporn für alle, die das tägliche Stundengebet pflegen und die Liturgie lieben.

Letzte Änderung am Mittwoch, 30 März 2022 15:02